Wettbewerb Energiezukunft Allgäu 2013

Preisverleihung des Wettbewerbs „Projekte der Energiezukunft Allgäu“

Drei Preisträger und zwei Anerkennungen – das ist das Ergebnis der intensiven Beratungen, die die Jury des neuen Wettbewerbs „Projekte der Energiezukunft Allgäu“ geführt hatte. Herausragende kommunale und private Initiativen, die heute bereits für die Energiezukunft im Allgäu stehen, waren gesucht worden. Bei einer Feier im historischen Sitzungssaal der Stadt Kaufbeuren wurden jetzt die Preisträger bekannt gegeben.

Im Allgäu arbeiten viele Menschen und Gruppierungen an einer sicheren, nachhaltigen und umweltfreundlichen Energieversorgung und Energienutzung für die Zukunft. Um diese Kräfte zu bündeln und gezielt ein Konzept für die Energiewende zu erarbeiten, war 2012 das Projekt Energiezukunft Allgäu gestartet worden. Unter der Trägerschaft der Allgäu GmbH wurde eza! mit der Projektumsetzung beauftragt. Ziel sei es, unter anderem für die Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft Daten und Fakten zur Energiezukunft aufzubereiten und für den Standort Allgäu wichtige Weichen zu stellen, erklärt Klaus Fischer, Geschäftsführer der Allgäu GmbH. „Der Wettbewerb ist Teil des Konzepts und soll zeigen, dass es jetzt schon großartige Initiativen gibt, die heute bereits für die Energiezukunft aktiv sind und tolle Ideen haben“, fügt eza!-Geschäftsführer Martin Sambale hinzu. Gleichzeitig wolle man damit auch andere Menschen animieren, sich bei diesem wichtigen Thema zu engagieren.

Die Preise übergaben gestern Abend im historischen Sitzungssaal der Stadt Kaufbeuren Staatssekretär Franz Josef Pschierer, der in seiner Rede die Bedeutung dieser regionalen Aktivitäten für die Energiewende betonte, und der Kaufbeurer Oberbürgermeister und Vorsitzende des regionalen Planungsverbandes Allgäu Stefan Bosse.

27 Einreichungen gab es bei der Premiere des Wettbewerbs, für den sechs Energieversorgungsunternehmen des Allgäus ein Preisgeld von insgesamt 10.000 Euro ausgelobt haben. 3000 Euro erhält als einer der drei Preisträger die „Nahwärme Rammingen GmbH & CoKG“.

Eine private Initiative, die dafür sorgte, dass ein Nahwärmenetz in der Unterallgäuer Gemeinde installiert wurde und 19 Haushalte von der Abwärme einer örtlichen Biogasanlage profitieren. Ebenfalls 3000 Euro gibt es für das Projekt „Ökostern“ in Wasserburg. Die ehrenamtlichen Mitglieder des örtlichen Energieteams erarbeiteten ein Klassifizierungssystem für Beherbergungsbetriebe, das nach Ansicht der Jury Vorbildcharakter im Sinne eines nachhaltigen Tourismus hat. Außerdem wurde die „Explorer Hotels Entwicklungs GmbH“ mit Katja Leveringhaus und Jürnjakob Reisigl an der Spitze ausgezeichnet. Minimierung der Energieverluste und Maximierung der Energiegewinne, so lautet die Maxime, die hinter den ersten zertifizierten Passivhaus-Hotels in Fischen, Nesselwang und Gaschurn (Vorarlberg) steckt.

Für seinen unermüdlichen Einsatz zur stärkeren Nutzung erneuerbarer Energiequellen zeichnet die Jury Manfred Guggenmos mit einer Anerkennung aus. Der 48-Jährige aus Warmisried (Unterallgäu) ist Sinnbild des Allgäuer Mächlers und tüftelt ständig an neuen Ideen, die er der Öffentlichkeit vorstellt. Auch für Martin Osterried gab es eine Anerkennung. Der Ostallgäuer will auf Wasserstoff als Energieträger aufmerksam machen und fuhr dazu an einem Tag mit seinem E-Bike 320 Kilometer von Pfronten nach Torbole am Gardasee. Über eine Brennstoffzelle im Anhänger, gespeist aus einer Wasserstoffflasche mit zehn Liter Inhalt wurden die Akkus des EBikes während der Fahrt wieder geladen – als Emissionen gab es dabei nur warme, feuchte Luft.

Klaus Fischer und Martin Sambale betonten bei der Preisverleihung, dass es bei der Beurteilung der Einreichungen nicht um die beste Technik gegangen sei, sondern die Menschen mit ihrem Engagement und ihrer Kreativität im Mittelpunkt gestanden hätten. In der Jury saßen Vertreter der Hochschule Kempten, der Handwerkskammer, der IHK, der Energieversorgungsunternehmen im Allgäu sowie die Geschäftsführer von eza! und der Allgäu GmbH. Dass bei der ersten Auflage des Wettbewerbs gleich die stattliche Summe von 10.000 Euro als Preisgeld für die besten Projekte ausgeschüttet werden konnte, wurde ermöglicht durch die finanzielle Unterstützung von Allgäustrom, EnBW, Erdgas Schwaben, EW Reutte, LEW und Vorarlberger Kraftwerke, die sich am Projekt Energiezukunft Allgäu beteiligen.